Adaptive Trainingsbereiche & NIRS-Marker

Einleitung

Training wird meist nach Belastungsvorgaben gesteuert. Es werden also Geschwindigkeiten, Herzfrequenzen oder Leistungsbereiche vorgegeben, die erreicht und eingehalten werden sollten, um den geplanten Trainingsreiz zu bewirken.

Den Trainingsbereichen zugrunde liegt eine Leistungsdiagnostik (z.B. NIRS-LD), anhand derer festgestellt wurde, bei welcher Belastung welche Stoffwechselsituation auftritt. Dabei lassen sich ein paar allgemeingültige Aussagen treffen:

  1. Training in Zone I (“KB” und “GA1”) sollten sich immer locker anfühlen.
  2. Training in Zone II (“GA2” und unterer “EB”) sollten sich, zumindest in der ersten halben Stunde mittelintensiv anfühlen. Es sollte also keine bewusste Anstrengung kosten, in diesen Belastungsbereichen unterwegs zu sein.
  3. Zone III (“EB” und “SB”) fühlen sich (nach gewisser Zeit) hart an. Es kostet also bewusst Anstrengung, die Leistung in diesen Bereichen zu halten und nicht nachzulassen.

Wie stellt sich Tagesform dar?

Wir alle können uns an Trainingseinheiten erinnern, an denen das Körpergefühl nicht zu den oben genannten Beschreibungen passte. Was eigentlich locker sein sollte, fühlte sich hart an oder bestimmte (hohe) Belastungsbereiche konnten gar nicht erst erreicht werden.

Diese Diskrepanz zwischen Trainingsbereichen und Körpergefühl wird häufig mit dem Begriff der “Tagesform” beschrieben.

Mit dem TRAINALYZER® ist es möglich, die Tagesform darzustellen und das Training daran auszurichten. Wer daran interessiert ist, kann sich sogar darstellen lassen, wovon die Formschwankungen abhängig sind.

Dargestellt werden die tagesaktuellen Trainingsbereiche für jede Trainingseinheit mit NIRS, in der ausreichend viele Intensitätsbereiche abgedeckt werden, auf der Home-Seite des TRAINALYZERs für die Trainingsbereiche Zone I extensiv, Zone I intensiv und Zone III extensiv/ maxSmO2ss. Die Darstellung findet sich auch in der Übersicht jeder Trainingseinheit.

Diese drei Intensitätsbereiche zeichnen sich durch signifikante Änderungen der Stoffwechselsituation im untersuchten Muskel aus, die sich anhand der Sauerstoffsättigung feststellen lassen. In den drei Übersichtsgraphiken der Summary wird die Leistung/Pace, bei der die Stoffwechselsituation festgestellt wird, dargestellt. Oben in der Graphik ist die Leistung/Pace bei der die Stoffwechselsituation festgestellt wird, aufgeführt. In der Zeile darunter ist aufgeführt, wie hoch die Leistung im Schnitt der letzten zwei Wochen und der letzten acht Wochen war, sowie der Höchstwert in den bisher aufgezeichneten Daten. Idealerweise lässt sich hier im Trainingsprozess ein kontinuierlicher Anstieg feststellen, nach Trainingspausen ein Abfall.

Wie kommt Tagesform zustande?

Eine beruhigende Information vorweg: Schwankungen der Leistungsfähigkeit sind völlig normal. Frauen kennen derartige Schwankungen bedingt durch den Hormonzyklus, aber auch bei Männern sind sie Bestandteil des Trainingsprozesses. Verantwortlich für die Schwankungen sind diverse Prozesse; die wichtigsten sind der Sauerstofftransport zum Muskel und die Energiebereitstellung im Muskel selbst. Diese Faktoren lassen sich mit dem TRAINALYZER® darstellen.

Der Sauerstofftransport zum Muskel teilt sich auf in die Durchblutung selbst, die sich am Parameter tHb festmachen lässt. Fällt von einem Tag zum nächsten die Durchblutung ab, kann dies auf Entzündungsprozesse in der Muskulatur hinweisen. Diese treten nach ungewohnten, langen und/oder intensiven Trainingseinheiten auf und sind ein Indikator für noch nicht abgeschlossene Erholungsprozesse.

Eine verringerte Durchblutung kann aber auch ein Zeichen für ein noch nicht optimales Erwärmen sein. 

Ist die Durchblutung unverändert, die Sauerstoffversorgung aber reduziert, kann dies ein Indiz für eine verringerte Sauerstofftransportkapazität sein – die Sauerstofftransporter im Blut sind entweder reduziert, oder in ihrer Funktion eingeschränkt. Alternativ oder ergänzend kann auch der Gasaustausch in der Lunge beeinträchtigt sein, sodass vorhandene rote Blutkörperchen nicht optimal mit Sauerstoff beladen werden können.

Auf der Seite des Muskels besteht die Möglichkeit, dass durch Ermüdung bedingt bestimmte Muskelfasern nicht im gewohnten Maße mitarbeiten können, was sich durch einen gesteigerten Sauerstoffbedarf in Zone I und II äußert. 

Sind bestimmte energieliefernde Prozesse gehemmt, kann es aber auch vorkommen, dass in diesen Trainingszonen der Sauerstoffbedarf reduziert ist – im Gegenzug aber ein Leistungsverlust oberhalb des maximalen Gleichgewichts der Sättigung auftritt. In diesem Fall wäre das subjektive “Standgas” deutlich erhöht, oberhalb der “Schwelle” wäre die Leistungsfähigkeit aber stark eingeschränkt – ein Phänomen, das gerade in Trainingslagern häufig auftritt.

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